„Songs for a Winter´s Night“ – war in diesem Konzert das zugrunde liegende Thema,  das Werke von Ola Gjeilo, Erik Esenvalds, Fredrik Sixten, Craig Hella Johnson und Daniel Elder miteinander verband.

In dem nur wenig ausgeleuchteten Raum der fast ausverkauften Paterskirche entfaltete sich im Hintergrund durch das Lichtwerk mit Spektralfarben eine intime, die Zuhörer und Zuschauer auch visuell faszinierende Synästhesie der Schwingungen von Farben und Klängen.  

Das Konzert begann mit einer ungewöhnlichen Aufstellung des Chores: Das achtstimmige „Kyrie“ aus der „Sunrise Mass“ von Ola Gjeilo sangen wir – nach Chor 1 und Chor 2 getrennt – rechts und links in dem alten Chorgestühl des Altarraumes stehend. Eine ungewohnte Hörerfahrung des chorischen Klanges, welche eine hohe Konzentration und genaues Hinhören auf den Gesamtklang abverlangte. Wie eine positive Resonanz der Presse formulierte, imponierte der Chor „mit ausgezeichneten vokalen Leistungen“ und „….lupenreiner Intonation und homogenen Klang“! (Rheinische Post vom 12.02.2019)

Da kurz vor dem Konzert eine Absage des Pianisten erfolgte, entschied sich unser Dirigent David Nethen, sämtliche Klavierparts zu übernehmen. Eine hervorragende Leistung an diesem Abend, da eine nicht unbedeutende Anzahl der Stücke mit Klavierbegleitung aufgeführt wurden. Auch das Lied für Solostimme und Klavier von Gustav Mahler „Ich bin der Welt abhanden gekommen“  bewältigte David – sich selbst begleitend – souverän!

Bei der Fülle der dargebotenen Werke bot sich eine Unterbrechung des Konzertes durch eine Pause an – sowohl für die Zuhörer als auch für Dirigent und Chor eine sinnvolle Erholungszeit. Wohl war es nach dem sehr zufriedenstellenden ersten Teil nicht selbstverständlich, die Intensität und Dichte des ersten Teils wieder aufzunehmen und fortzusetzen. Wir lernen!

Der erste Teil des Konzertes enthielt eher Kompositionen, die eine spannungsvolle  Entwicklung von innerlich ruhigen und verhaltenen (im pianissimo) zu dramatisch ausdrucksvollen Passagen (im fortissimo) enthielten.

( z.B. „Bogoroditse Devo“ von Rachmaninoff, „Dark night oft he soul“  und  „Across the vast eternal sky“ von Ola Gjeilo, „Dover Beach“ für Solostimme und Orchester von Samuel Barber, gesungen von David Nethen)

Im zweiten Teil des Abends hingegen überwogen sanftere, beruhigende, mehr der Stimmung der kommenden Nacht und des Einschlafens zugehörigen Chorwerke. Die Herausforderung für uns SängerInnen bestand darin, diese z.T. filigranen, nuancenreichen und introverten Lieder mit ihren teilweise solistischen Partien in Text und Klangfarbe ebenso ausdrucksstark und präsent zu gestalten wie die mehr extroverten, dynamisch starken Stücke des ersten Teils.

Wir lernen…..

Unsere Solisten Sophia Lehnen , Marie Angona und Detlev Kramps haben wieder einmal gezeigt, wie sehr sie in der Lage sind, solche herausragenden Aufgaben im Chor zu übernehmen!

Herausragend war auch das uns begleitende Streichquartett „Libera Voce“ – in der zuverlässigen Begleitung der Chorkompositionen, der solistischen Lieder als auch im eigenen beeindruckenden  Soloauftritt: Dem „Adagio“ aus dem Streichquartett von Samuel Barber.

Nachdem wir das Konzert mit „The Ground“ aus der „Sunrise Mass“ von Ola Gjeilo  beendet hatten, wurden wir mit langanhaltendem, begeisterten Applaus  der Zuhörer „belohnt“….da blieb uns nur eines: „Danke“  zu sagen – mit der Zugabe „Sleep“ von Eric Whitacre!